Freie Bürgerliste Ingelheim e. V.

 

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Pressemitteilungen

25.02.13   Die Zukunftsfähigkeit der LED Straßenbeleuchtung

Die Zukunftsfähigkeit der LED Straßenbeleuchtung

 

LED Straßenbeleuchtung mit alten Zahlen ins falsche Licht gerückt!

 

In den Haushaltsberatungen für 2013 hatte die FBI den Antrag gestellt, alle Umrüstungen der Straßenbeleuchtung ab 2013 auf LED Technik vorzunehmen. Die Fraktionen des Stadtrates hatten zusätzlichen Informationsbedarf. Aus diesem Anlass hat die Verwaltung zugesagt, Fachleute in eine Sitzung des Bau- und Planungsausschuss einzuladen. Herr Weitzel stellte den Antrag, die Erfahrungen in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen mit einzubeziehen, was von Oberbürgermeister Claus zugesagt wurde. In der Verbandsgemeinde sind seit 2011 mehrere Straßen mit LED – Beleuchtung ausgestattet. Dieses Pilotprojekt wird durch Herrn Prof. Simon von der Fachhochschule Bingen in Zusammenarbeit mit der Transferstelle Bingen (TSB) begleitet, um grundsätzliche Erfahrungen zu sammeln.

 

Am 19. Februar 2013 fand die Expertenanhörung im Bau- und Planungsausschuss statt. Es kam aber nicht, wie beantragt, zu einem Zusammentreffen von Befürwortern und Kritikern der LED-Straßenbeleuchtung. Als einziger Experte war Herr Dipl.-Ing. Thomas Erfert von der SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH eingeladen. Diese Firma ist eine 100% Tochter der Mainova AG, welche als Energieversorger die Stadt Frankfurt und das Umland versorgt.

 

Als Vertreter der Energiewirtschaft hat er in seinem Vortrag sehr ausschweifend die Techniken vorstellt, die in der Straßenbeleuchtung in den letzten 50 Jahren eingesetzt wurden. Die Berechnungen für diese Beleuchtungsarten wurde dann mit der LED Technik verglichen. Die zugrunde gelegten Werte für die LED-Beleuchtung waren aus deren Anfangszeiten und drei bis vier Jahre alt. Diese Werte sind mit der heutigen LED-Technik nicht vergleichbar. Im Vortrag wurde mehrmals die Gesamtbetrachtung der einzelnen Beleuchtungssysteme betont. Die entscheidenden Werte für uns sind der Energieeinsatz so-wie die ökologische Bilanz der Beleuchtungssysteme. Dass die empfohlenen Natriumdampflampen Sondermüll darstellen und dass eine intelligente Steuerung der Lichtverhältnisse angepasst an die Uhrzeit mit dieser Technik nicht möglich ist, wurde nicht berücksichtigt.

 

Da die Energieversorger kein Interesse an der sparsamen Technik haben, die bis zu 70% Stromersparnis bringt, kann das gezogene Fazit nicht überraschen. Der Mutterkonzern ist weiter an maximale Einnahmen aus dem Stromverkauf interessiert.

 

Ein weiterer Punkt der LED-Technik, nämlich die Kosten für Investition und Energie, wurden in dem Vortrag nur gestreift und waren durch die veralteten Zahlen nicht aussage-kräftig. Für unsere Fraktion wäre die Betrachtung der Entlastung für die Bürger wichtig gewesen. Nach Aussage der Rheinhessischen haben wir in Ingelheim 3.800 Straßenleuchten, wovon noch 1. 500 mit Quecksilberdampf betrieben werden.

 

In 2013 gewährt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) einen Investitionszuschuss von 20% bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Technik. Bei 500 Euro Kosten je Leuchte wäre bei Umrüstung aller verblieben 1.500 Leuchten im Jahr 2013 ein Zuschuss von 150.000,00 Euro zu erhalten. Dies würde allen Bürgern, bei denen die Umrüstung der Straßenbeleuchtung umgelegt wird, entlasten. Die jährlichen Energiekosten der Straßenbeleuchtung betragen 385.000,00 Euro. Bei einer Umrüstung aller Leuchten würde sich der Betrag auf 154.000,00 Euro reduzieren, was für den Energieversorger eine Mindereinnahme von 231.000,00 Euro bedeutet. Die CO2 Einsparung liegt dann bei 683,22t pro Jahr und würde das Klimaschutzkonzept der Stadt einen großen Schritt vorwärts bringen.

 

Um das Pro und Kontra der LED-Straßenbeleuchtung und der LEDs im Haushalt umfassend zu erörtern, wird unsere Fraktion im April eine öffentliche Veranstaltung mit Experten durchführen.

 

Den genauen Veranstaltungsort und den Termin werden wir noch bekannt geben.